Kreativität in kleinen Schritten und wie man den Mut nicht verliert.
Einen Vorteil, den der Wieder-Einzug bei meinen Eltern mit sich bringt, ist eindeutig der freie WLAN-Zugang. Ein Klick und man entflieht dem kleinen Dorf in die große, weite, virtuelle Welt und erhält zu jeder Frage eine Antwort. Ich hab das liebe Internet einmal gefragt, wie man denn zur Kreativität findet – und habe diese 3 kleinen Mutmacher von Austin Kleon entdeckt. Meine Lieblingstipps will ich im Folgenden mit euch teilen.
Vergiss das Substantiv. Konzentriere dich aufs Verb.
Wir sind so oft auf das fokussiert, was wir sein wollen, dass wir darüber vergessen, dass es ums Machen geht, so Kleon. Wir denken daran, dass wir Schriftsteller*in, Maler*in oder Erfinder*in sein wollen und vergessen, dass dieser Titel bedeutet, erst einmal ins Handeln zu kommen. Das heißt Arbeit. Willst du Schriftsteller*in sein, musst du schreiben. Touché.
Zudem hält uns ein „Label“ davon ab, uns auszuprobieren, sagt Kleon. Was, wenn du Maler*in bist und dich aber mal als Musiker*in versuchen willst? Die Chance ist groß, dass du es nicht versuchen wirst. Vergiss es. Lass die Substantive weg. Sei Verb und handle.
Es gibt auch coole Listen
Mag sein, dass To-Do-Listen helfen, unser Leben zu organisieren. Eventuell fühlt es sich auch erleichternd an, alles aus dem Kopf und auf dem Papier zu haben. Aber es gibt mehr als das. Kleon erzählt in Gib nicht auf zum Beispiel von David Shrigley, der sich jede Woche 50 Dinge auf seiner „To draw“-Liste notiert, die er zeichnen will. Da Vinci schrieb „To learn“-Listen. Das Konzept lässt sich endlos weiterführen: Wie wäre es mit einer Geistesblitz-Liste? Oder einer Liste von Dingen, die man nicht machen will? Oder andersrum. Wer kennt sie nicht, die gute Bucketlist. Ich habe Eine direkt auf meinem Schreibtisch – nach Monaten unterteilt, zu denen ich einen der jeweiligen Bucketpoints pinnen kann. Erleben bedeutet neuen kreativen Input. Für Juni 2022 steht da bei mir zum Beispiel: Canyoning. Autsch.
Künstlerstammbaum
Wenn wir versuchen, in dem Gebiet, das uns interessiert, alles auf einmal zu verstehen und zu lernen, sind wir schnell überfordert. Stattdessen sollten wir uns einen Künstlerstammbaum anlegen, rät Kleon. Das ist ein bisschen wie eine Inspirationslandkarte bauen. Dabei suchen wir uns eine kunstschaffende Person, die uns begeistert und sehen, lernen, hören, so viel wie möglich von ihr. Und wenn wir damit fertig sind, nehmen wir uns drei weitere Künstler*innen vor, von der diese Person fasziniert und inspiriert war. Zu Diesen fügen wir wiederum drei Künstler-Zweige hinzu. So lernen wir Neues, verlieren nicht den Überblick und sind vielleicht selbst irgendwann so weit, ein Ast an einem Stammbaum zu sein.
Sei ein Geschenk. Schreibe öffentliche Fanpost.
Kunst trägt immer grundlegend die Eigenschaft in sich, ein Geschenk zu sein. Das vergessen wir aber gerne schlichtweg über all den marktwirtschaftlichen Überlegungen, so der Autor. Laut Kleon führt das oft dazu, dass wir unsere Kreativität aus den Augen verlieren. Wir sollten uns stattdessen regelmäßig besondere Menschen suchen und etwas für sie kreieren. Kleine, selbstgemachte Geschenke. Egal ob wir mit unserer Kreativität ganz am Anfang stehen oder erfolgreich damit sind, schenken bedeutet Mehrwert für alle. Oft können wir dabei ungeahnte, neue Ideen für unsere weitere Arbeit finden.
Ein bisschen wie Schenken ist auch der zweite Punkt, über den der Autor in Alles nur geklaut schreibt: Habe Vorbilder, zeige und lobe sie – und erwarte keine Rückmeldung. Wenn Rückmeldung kommt, wunderbar. Wenn nicht: Egal. Es geht rein um Wertschätzung. Wir sollen mehr kommunizieren, was wertvoll für uns ist. Dazu gehören auch andere Künstler*innen. Die Belohnung kommt dann von ganz allein: Wertschätzung führt zu eigenem kreativen Handeln.
Und vor Allem: Trete nicht ab.
The stage is yours. Auch wenn es sich gerade nicht so anfühlt und wir das Gefühl haben, dass wir nichts können oder es nie zu etwas bringen werden. Es geht darum dranzubleiben. Wir wissen nie, wann unser großer Bühnenmoment kommt – und dann wollen wir bereit sein. Am Besten geht das aber, so Kleon, ohne an das Ergebnis zu denken. Letzten Endes geht es immer um die Reise, um den Prozess. Dass wir Spaß haben und Spielen. Uns ausprobieren. Uns zeigen. Und dabei unseren eigenen Weg finden. Irgendwo zwischen Zeig wer du bist und Schaffe, was du geschaffen haben möchtest.
Wenn ihr die vielen anderen Ideen und Tipps entdecken wollt, findet ihr mehr über Austin Kleon und seine Beststeller auf seiner Homepage Austin Kleon is a writer who draws. ; oder ihr schnappt euch gleich die Bücher: Artikel von austin kleon ansehen | Thalia
Hinweis: unbezalte Werbung